Jeder weiß, wohin es geht/Von Ort zu Ort von früh bis spät… die Deutsche Bahn könnte sich von Thomas und seinen Lok-Freunden gerne eine große Scheibe abschneiden. Wie können wir Studierende trotz Schienenchaos unkompliziert umherreisen?
Wenn ich erzähle, dass ich nach wie vor mit dem Zug von Bremen aus zum Kunst- und Mediencampus anreise, ernte ich oft mitleidige Blicke. Tatsächlich ist es nicht immer ganz einfach, pünktlich ans Ziel zu gelangen, wenn man dabei auf die Deutsche Bahn mit all ihren Macken angewiesen ist. Seit ich das Studium in Hamburg begonnen habe, konnte ich viele Erfahrungen sammeln, die dem/der einen oder anderen sicherlich helfen können.
Semesterticket? Dieser Zettel bei den Semesterunterlagen?
Nein, nicht ganz. Aber irgendwie doch. Abereigentlich nicht. Ihr seht schon – seit dem Big Hack’22 haben wir es nicht einfach… Fangen wir vorne an. Nachdem ihr eucheingeschrieben habt, solltet ihr einen Briefbekommen haben, in dem eure Semesterunterlagen stecken. Dabei sind auch ein Studierendenausweis und ein Semesterticket.


Wenn ihr anfangt, regelmäßig zum Campus zu fahren, könnt ihr euch eine schicke Karte abholen, die euer Studierendenausweis wird. Das geht leider nicht an unserem Campus, das Büro befindet sich am Campus Berliner Tor (U-Bahn Berliner Tor/Lohmühlenstraße). Diese Karte könnt ihr dann an einem dafür direkt vor dem Büro aufgestellten Automaten validieren.
Congratulations – jetzt dürft ihr damit auch Bahn fahren! Das heißt – hoffentlich könnt ihr das bald, denn seit dem Hack hat das Büro noch nicht wieder geöffnet und die Validierung anden Automaten funktioniert auch nicht mehr. Wir fahren alle momentan mit dem Papierschnipsel, bis eine Lösung gefunden ist.
Das Ticket gilt für Busse, U- und S-Bahnen, Fähren sowie die 2. Klasse in Nahverkehrszügen. Es können bis zu drei Kinder bis 14 Jahren unentgeltlich mitgenommen werden.
Der Preis für das Semesterticket ist im Semesterbeitrag inbegriffen. Heruntergerechnet auf jede einzelne Person bezahlt ihr dafür weniger als 49€. Deshalb ist das Semesterticket nicht automatisch auch ein Deutschlandticket und nur in den Ringen A-E gültig.
Und wenn man mal weiter rausfahren muss? Bevor das Deutschlandticket existierte, musste ich ein zusätzliches Aboticket buchen, was mega teuer und umständlich war. Ohne euch die ganze Leidensgeschichte auszubreiten – ich war an drei verschiedenen Beratungsschaltern, habe dort drei verschiedene Auskünfte bekommen und musste dann eine schriftliche Bestätigung über meine Immatrikulation einreichen, weil ein Studierendenausweis der Bahn nicht reichte, dafür gebe es ein eigenes Formular, „das System will das so“ …ugh.
I want to break free…
Naja, das bleibt euch glücklicherweise erspart. Lang lebe das Deutschlandticket! Jetzt ist alles easy. Jeden Tag, an dem ich kein Zusatzticket buche, nicht überlege, welches meiner Tickets ich in diesem Streckenabschnitt vorzeige, scheint die Sonne ein wenig heller, singen die Vögel ein wenig lauter, weht eine laue Sommerbrise durch meine Haare.
Um in den Genuss des Deutschlandtickets zu kommen, ohne unnötige 49€ dafür auszugeben, kann man sich als Studierende*r der HAW Hamburg über diesen Link registrieren und ein „SemesterTicket Upgrade“ buchen. Das kostet nur 17,67€/Monat – nicht perfekt, aber bei Weitem besser als 49€. Der AStA (Allgemeine Studierendenausschuss) informiert in einem FAQ über das Angebot.
Leider kann man das Ticket nicht auf Papier oder einer Karte bekommen. Stattdessen muss man die Seite als Lesezeichen im Browser speichern und bei Kontrolle so vorzeigen, oder man legt sich eine Wallet-App zu, falls man noch keine hat.
Eine Zugfahrt will geplant sein
Der hvv und die DB haben beide eine App. Über sie lassen sich Tickets buchen, sofern man sich dazu herablässt, ein Nutzerkonto anzulegen. Aber die meiner Meinung nach nützlichste Funktion dieser Apps ist der Routenplaner. Dabei finde ich die DB-App unkomplizierter zu benutzen als die hvv-App. Es werden Verspätungen mitsamt Begründung, Gleisänderungen, Fahrtzeiten und sonstige nützliche Informationen angezeigt – und meistens stimmen sie sogar. Manchmal schaue ich zuhause auf die DB-App und stelle fest, dass ich doch noch 10 Minuten habe, um in Ruhe mein Müsli aufzuessen. Es spart Zeit und Nerven, wenn man richtig informiert ist, bevor die Anzeigetafeln einem den Tag ruinieren können.
Und wenn mal alle Stricke reißen und alle Züge ausfallen oder hoffnungslos zu spät kommen, keine Panik – schreibe deinen DozentInnen des Tages eine erklärende Mail und arbeite den Stoff von Zuhause aus nach. Niemand wird dir böse sein, denn alle kennen die Deutsche Bahn. Meine Züge wurden auch schon frühzeitig terminiert, hatten plötzlichen Personalmangel, „behördliche Maßnahmen“ oder Notarzteinsätze. Trotz verpasster Anwesenheit oder Verspätung bin ich bisher noch durch jeden Kurs gekommen.
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